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Warum sollte ich mir das antun?

Nachwuchskräfte für die Gastronomie & Hotellerie

Wir freuen uns ganz besonders, dass sich der viel beschäftigte Peter Ladinig die Zeit nahm, mit uns gemeinsam über die Themen Motivation, Berufsmöglichkeiten aber vor allem über die Situation rund um die Nachwuchskräfte in der Hotellerie und Gastronomie zu unterhalten. Peter Ladinig hat in seinem jungen Alter schon sehr viel gesehen und gemacht und beobachtet die Entwicklung in dieser Branche sehr kritisch! DOCH -  ist er einer derjenigen, der tatkräftig zupackt und die Zukunft der Hotellerie & Gastronomie bewusst und aktiv mitgestaltet. Wir laden ein, diesem Interview zehn Minuten Zeit zu widmen und sich zu überlegen,  ob/wie man auch seinen persönlichen Beitrag dazu leisten möchte.

Bitte stelle dich kurz vor, Peter.

Mein Name ist Peter Ladinig, bin 25 Jahre alt, komme aus Flattach am Mölltaler Gletscher und arbeite derzeit als Sommelier im Genieserhotel YSCLA mit dem Gourmetrestaurant STÜVA in Ischgl.

Wie lange bist du nun in der Hotellerie/Gastronomie unterwegs?

Insgesamt bin ich nun ziemlich genau 10 Jahre (inkl. 4 Jahre Lehrzeit) mit dabei.

Wie lautet deine Antwort auf die Frage "Welchen Beruf hast du"?

Diese Frage hört sich einfacher an als sie ist. Ausgebildet wurde ich zum Gastronomiefachmann, heute bin ich jedoch in vielen Bereichen tätig. Zum einen arbeite ich als Sommelier in der Gastronomie, aber auch als Trainer am BFI (Programmerstellung für die neue Seminarwelt „Seppenbauer“) und an der VHS (Kursleiter für Wein-& Getränkekunde). Zum anderen ich bin auch Fachautor, verfasse gerade mein zweites Fachbuch, und schreibe seit längerem Kolumnen für Magazine und betreue meinen eigenen Gastro-Blog "The Institute of Drinks" sowie des Online-Portal von Sommelier WIKI.

Was sind für dich die beruflichen Erfolge in deiner Geschichte?

Eines meiner bisherigen Highlight war die Veröffentlichung meines ersten Fachbuches im September 2013 unter dem Title „Wine & Culture“ wo ich die Weingeschichte der letzten 10.000 Jahre behandelte. Auch der Erfolg meiner Kolumne für die Weinpresse.at ist sehr schön zu beobachten. Vor allem aber auch die Auszeichnungen der jüngsten Vergangenheit bezüglich der Arbeit des gesamten STÜVA-Teams, welche mit nun 3 Hauben (17 Punkten) und 5 Sterne (96 Punkte) im À la Carte-Guide auszgezeichnet wurde. Zudem sind wir in den Kreis der besten 16 Restaurants Österreichs erhoben worden und der Service sowie meine Weinkarte wurden besonders lobend erwähnt.

                                            


Was ist es, das dich stets antreibt?

Es waren immer Kollegen und Freunde, die mich stets motivierten. Ebenso auch meine Eltern, die mich bei meinen Projekten immer unterstützen.

Was/wer hat dich auf deinem Weg inspiriert?

Das ist eine gute Frage. Inspiration erhalte ich durch Wissenssteigerung, neue Erfahrungen und vielem mehr. Das ergibt in mir einen gewissen Kreislauf, der sich selbst immer wieder neu erfindet, und sich neu bewegt.

Wie ist deine Wahrnehmung über die Nachwuchskräfte in dieser Branche? 

Wir haben heute einen harten Kampf um Fachkräfte in unserer Branche. Das haben wir schon seit einigen Jahren und es wird nicht besser sondern immer schlimmer. Die Leute wollen immer weniger in eine Dienstleistungsbranche. „Dienst zu leisten“ hört sich für viele negativ an. Doch wissen die meisten auch nicht, was sie dabei versäumen. Leider hat vor allem unsere Branche mit einem enormen Imageproblem zu kämpfen. Am schlimmsten ist hierbei der Service betroffen. Eher hat man die Küchen-Crew für die kommende Saison zusammengestellt als die für den Service. Dies liegt einfach daran, dass die Öffentlichkeit die Tätigkeit des „Kellners“ abwertet. Dadurch wird es jungen Leuten auch sehr schnell ausgeredet.

Ich spreche hierbei aus Erfahrung. Ursprünglich wollte ich eine Ausbildung zum Restaurantfachmann absolvieren, wo sich jedoch meine Mutter quer stellte und sich nur zufrieden damit gab, dass ich zumindest eine Doppellehre mache, wenn ich denn schon in der Gastronomie landen müsste. Bis zum Schluss meiner Ausbildung wollte sie nie, dass ich im Service lande, aber sie hatte auch keinen Einfluss mehr, und so ging ich dann in den Bereich der mich ansprach und entwickelte mich entsprechend fort: ich besuchte Kurse, Workshops und Weiterbildungen. Heute darf ich mich über einen doch zeigbaren Karriereverlauf freuen. DAS können andere auch erreichen! Man darf sich nur nie unterkriegen lassen und muss Vollgas geben.

Du bist auch auf Schulen unterwegs und sprichst mit jungen Menschen. Was genau was machst du dort?

In den kommenden Tagen besuche ich meine ehemalige Berufsschule in Landeck und unterstütze dort die Arbeit im Zuge der "Berufskundlichen Tage". Hierbei geht es darum, Jugendliche für die Gastronomie zu begeistern. Quasi meine zukünftigen Kollegen/Kolleginnen suchen.

Welcher Sinn steht für dich dahinter, dies zu tun?

Es geht um unseren potentiellen Nachwuchs in der Gastronomie. Da wir eh schon solche Probleme haben, zählt jede Person.

Was wirst du in diesem Zusammenhang meist gefragt und wie lauten deine Antworten?

Naja, da man seine Vorträge vor Schülern hält, kommen meist Fragen wie man damit fertig wird, arbeiten zu müssen wenn andere Party machen oder Urlaub haben. Für die meisten sind die angeblich schlimmen Dienstzeiten eine wichtige Frage. Dem entgegne ich ganz einfach: auch Krankenpfleger/innen, Polizisten/Polizistinnen und Co. müssen nachts oder am Wochenende arbeiten. So ungewöhnlich sind die Arbeitszeiten der Gastronomie nicht mehr. Auch im Handel können wir vermehrt feststellen, dass auch am Wochenende gearbeitet werden muss. Bei der Gastronomie hört es sich nur so schlimm an, weil es dort schon immer praktiziert wurde. Die anderen Branchen ziehen nun immer mehr nach, um auf deren Kunden eingehen zu können.
 

                                         


Kennst du persönlich Quereinsteiger, die ursprünglich keine gastronomische Ausbildung absolviert haben, aber heute in deinen Augen erfolgreich in der Gastronomie/Hotellerie unterwegs sind?  

Auf die Schnelle fällt mir da Carole Stein ein. Sie war absolute Quereinsteigering in dieser Branche, doch war äußerst erfolgreich als Serviceleiterin im Arthotel Elisabeth in Ischgl tätig. Heute unterrichtet sie am Wifi die Sommelier-Kurse.

Was sollte jemand mitbringen, der in Erwägung zieht eine Ausbildung und eine berufliche Laufbahn im Hotel- und Gastgewerbe einzuschlagen? 

Die zwei allerwichtigsten Faktoren sind Spaß und Motivation. Wer Freude an der Arbeit hat, verrichtet sie auch aus dem Herzen heraus und das merkt der Gast. Wer motiviert ist, wird sich stets automatisch weiterbilden und voran bringen. Ein wenig Fingerspitzengefühl im Punkto Menschenkenntnisse helfen einem ebenso bei der Arbeit am Tisch des Gastes.

Was ist für dich persönliche das Reizvollste an deinem Beruf?

Mein Job ist enorm umfangreich, abwechslungsreich, vielschichtig und noch vieles mehr. Das genau ist das Schöne daran. Nach dem Aufstehen weiß ich nie was der Tag bringen wird. Diese Branche steckt voller Überraschungen und auch voller Emotion.

Peter, möchtest du noch etwas loswerden?

In der Frage zuvor habe ich zum Schluss die Emotionen erwähnt. Oft muss man ja - vor allem in der primitiven Männerwelt - Härte und Kraft zeigen. Doch das ist der absolute Schwachsinn. Wenn man mit voller Leidenschaft seiner Arbeit nachgeht, dann darf und soll man ruhig auch entsprechende Emotion zeigen. Das kommt bei den Gästen gut an und die Kollegen werden dadurch auch motiviert.

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Vielen Dank Peter für diese mitreißenden Worte! ILWIS Relations & Recruiting und Irene wünschen dir weiterhin soviel Freude und Erfolg für deine Berufung und einen guten Auftakt für die Wintersaison 2014/15 in Ischgl!

Wen Sie/du etwas ergänzen möchten, Fragen oder Anregungen haben, freuen wir uns auf Ihre/deine Zuschrift!

 

Weiterführende Links zu Herrn Peter Ladinig:

www.institute-of-drinks.at

http://peter-ladinig.com

www.yscla.at/kulinarik-unterhaltung/das-gourmetrestaurant-in-ischgl-in-tirol.html

http://sommelier-wiki.org

 

 

 

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